Der Unter- und Niederhof

Der Oberhof und der Unterhof bzw. Niederhof gehörten besitzmäßig zusammen und waren bambergische, später anhaltisches Lehen.

Die Lage des Unterhof bzw. Niederhof ist unsicher. Nach Heinrich Bergner soll sich der Unterhof unweit des „Niederschlosses“, des südlich des späteren Oberhofes befunden haben. Vermutlich stand das Haus des Unterhofes, das als ein einstöckiges Haus von ca. 12 m Länge mit rechteckigen und einigen Rautenfenstern und je einen zweifenstrigen Wohnraum rechts und links beschrieben wird, an der Stelle des früheren Schafstalls und heutigen Wohnhauses (Lohberg Nr. 74, westlich des Herrenhauses, Richtung Unstrut) oder nördlich davon, wo früher die Scheunen und Ställe standen. Da die unteren Hofgebäude die älteren waren, müsste der Aufbau des gesamten Rittergutes vom Unterhof her erfolgt sein, was ja eine örtliche Nähe bedingt. Über der Tür soll das Wappen von Rockhausen und neben demselben einen Schriftstein, der heute leider verschollen ist, mit Unterschrift zu sehen gewesen sein:

HERMAN - EHRNFRIET - VON - ROCKHAUSEN H. G. H. V. D. 1 5 9 5.

(Hermann Ehrenfried von Rockhausen, Herr auf Kirchscheidungen, 4. und jüngster Sohn des Ritters Christoph von Rockhausen) Die Buchstaben G.H.V.D. müssten eigentlich die Anfangsbuchstaben des Namens der Gattin der Catharina von Krafft a.d.H. Obhausen sein. Doch befindet sich in der Zeit im Stammbaum der von Rockhausen keine weibliche Person auf die die Abkürzung passt.

Die Familie von Rockhausen hat diesen Besitz verkauft und verlassen. 1739 wird der Unterhof als wüst und dem Herr von der Schulenburg gehörig genannt. Im April des Jahres hat er diesen mit einem Schafstall bebauen lassen.

Der Herr Jesu Behüt das Hauß,
mit allen die da gehen ein und aus.
Hir gebauet Anno 1687.

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